Dissoziative Identitätsstörung: Leben mit mehreren Persönlichkeiten

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Die dissoziative Identitätsstörung, oft als multiple Persönlichkeitsstörung bezeichnet, ist ein komplexes psychisches Krankheitsbild. Menschen, die davon betroffen sind, können den Eindruck erwecken, mehrere eigenständige Personen in sich zu vereinen. Diese verschiedenen Persönlichkeiten oder „Alter“ treten meist als Reaktion auf schwere Traumata auf. Frühe Erfahrungen und ungelöste Konflikte spielen häufig eine kritische Rolle in ihrer Entstehung. In diesem Artikel erfährst du mehr über die Symptome, Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten dieser faszinierenden, aber auch herausfordernden Erkrankung.

Das Wichtigste in Kürze

  • Dissoziative Identitätsstörung entsteht meist durch traumatische Erfahrungen in der Kindheit als Schutzmechanismus.
  • Betroffene zeigen zwei oder mehr unterschiedliche Persönlichkeiten mit je eigenen Verhaltensmustern und Erinnerungen.
  • Häufige Symptome sind Identitätswechsel ohne Kontrolle, Gedächtnislücken und Gefühl von Zeitverlust.
  • Diagnose erfolgt durch psychiatrische Bewertungen, basierend auf DSM-Kriterien.
  • Psychotherapie, insbesondere Traumatherapie, ist der Hauptansatz zur Behandlung und Integration der Persönlichkeiten.

Definition und Hintergrund der dissoziativen Identitätsstörung

Die dissoziative Identitätsstörung ist eine psychische Erkrankung, bei der eine Person zwei oder mehr unterschiedliche Persönlichkeiten in sich trägt. Diese verschiedenen Identitäten sind oft durch unterschiedliche Verhaltensmuster und je eigene Gedankenwelten gekennzeichnet. Betroffene Personen können den Eindruck vermitteln, als würden sie unkontrolliert zwischen diesen Identitäten hin- und herwechseln.

Hervorgerufen wird dieser Zustand meist durch traumatische Erlebnisse, die oftmals in der Kindheit liegen. Kinder sind besonders verwundbar, da ihre Psyche noch im Aufbau begriffen ist, wodurch extrem belastende Erlebnisse tiefe Spuren hinterlassen können. Die dissoziative Identitätsstörung gilt als Schutzmechanismus – das Gehirn versucht, mit unerträglichem Schmerz umzugehen, indem es ihn auf verschiedene „Persönlichkeiten“ verteilt.

Im Unterschied zu anderen dissoziativen Störungen sind bei den Betroffenen mehrere, klar unterscheidbare Identitäten vorhanden, was diese Form der Störung zu einer besonderen macht. Da die Wahrnehmung häufig wechselt, fehlt ihnen oftmals ein kontinuierliches Gefühl für Zeit und Existenz. Der Alltag kann dadurch herausfordernd werden, denn jede Persönlichkeit bringt individuelle Fähigkeiten und Defizite, wie auch Vorlieben mit sich. In seltenen Fällen erinnern sich die Einzelpersonen nicht an gespeicherte Erfahrungen ihrer anderen Identitätsanteile. Diese Vielschichtigkeit erfordert Verständnis und Unterstützung im Umgang mit den betroffenen Menschen.

Symptome: Wechsel zwischen verschiedenen Persönlichkeiten

Menschen mit dissoziativer Identitätsstörung zeigen oft auffällige Wechsel zwischen ihren Persönlichkeiten, die sowohl für sie selbst als auch für ihr Umfeld überraschend auftreten können. Diese Übergänge sind nicht kontrollierbar und treten häufig in Reaktion auf bestimmte Auslöser oder Stresssituationen auf. Die verschiedenen Identitäten – häufig als „Alter“ bezeichnet – verkörpern jeweils eigene Erinnerungen, Verhaltensweisen und Wesensarten. Was eine Persönlichkeit erlebt und erfährt, muss der anderen nicht bewusst sein.

Oft geht dieser Wechsel mit Gedächtnislücken einher. Personen bemerken möglicherweise, dass ihnen bestimmte Zeitabschnitte fehlen oder sie Handlungen nicht nachvollziehen können, die jemand anderes in ihrem Körper durchgeführt hat. Zusätzlich zu diesen Gedächtnisstörungen berichten viele Betroffene über das Gefühl, außerhalb des eigenen Körpers zu stehen oder ihre Umwelt wie durch einen Schleier wahrzunehmen.

Die verschiedenen Alters-Identitäten können sich in Bezug auf Geschlecht, Alter, Interessen und sogar Sprache deutlich unterscheiden. Diese Unterschiede spiegeln oft wider, welche Aspekte der betroffenen Person besonders ausgeprägt verarbeitet oder abgewehrt wurden. Es ist wichtig, dass sowohl Ärzte als auch Angehörige diese Symptome verstehen, um den Betroffenen bestmögliche Unterstützung bieten zu können. Eine sorgfältige Beobachtung und Notizen der Übergänge helfen dabei, Muster zu erkennen und besser mit der Störung umzugehen.

Persönlichkeit Merkmale Auslöser
Alter A Extrovertiert, spontan Stresssituationen
Alter B Introvertiert, analytisch Kindheitserinnerung
Alter C Ängstlich, vorsichtig Laute Geräusche

Ursachen: Traumata und frühkindliche Erfahrungen

Die Ursachen der dissoziativen Identitätsstörung sind häufig in früh erlebten traumatischen Erfahrungen zu finden. Kinder, die intensive Bedrohungen oder Missbrauch erleben, haben eine hohe Wahrscheinlichkeit, mit der Entwicklung dieser Störung zu reagieren. Dabei kann es sich um jede Form von physischem, emotionalem oder sexuellem Missbrauch handeln.

Während der sensiblen Phasen der Kindheit ist das Gehirn enorm beeinflussbar. In Anbetracht des intensiven Leidens eines Kindes kann dessen Psyche versuchen, die traumatisierenden Erlebnisse zu kompensieren. Dies geschieht durch die Bildung unterschiedlicher Identitäten, die jeweils verschiedene Aspekte oder Bewältigungsmechanismen darstellen. Diese alternativen Persönlichkeiten entstehen als schützende Barriere vor dem unerträglichen Schmerz und den drohenden Gefahren, mit denen das Kind konfrontiert war.

Ein weiterer bedeutender Faktor ist Vernachlässigung. Wenn ein Kind dauerhaft keine emotionale Unterstützung erhält oder seine Basisbedürfnisse nicht befriedigt werden, kann dies ebenfalls zur Entstehung der Störung beitragen. Die dissoziative Identitätsstörung wird so zu einer Methode der Flucht – ein Versuch des Geistes, auftretende Konflikte zu überleben und gleichzeitig den Kontakt zur Realität aufrechtzuerhalten. Eltern oder Betreuungspersonen tragen somit eine elementare Rolle in der bindungsorientierten Entwicklung eines Kindes.

Diagnose: Untersuchungsmethoden und Kriterien

Die Diagnose einer dissoziativen Identitätsstörung erfolgt durch eine gründliche klinische Beurteilung, die in der Regel von einem Psychiater oder klinischen Psychologen durchgeführt wird. Diese Fachleute nutzen spezifische Interviews und Fragebögen, um das Vorhandensein mehrerer Persönlichkeiten zu identifizieren. Die Diagnosestellung basiert auf den im Diagnostischen und Statistischen Manual Psychischer Störungen (DSM) festgelegten Kriterien.

Eines der Hauptkriterien umfasst die Existenz von zwei oder mehr unterschiedlichen Identitäten oder Persönlichkeitszuständen, die wiederholt die Kontrolle über das Verhalten der Person übernehmen. Zusätzlich dazu müssen Gedächtnislücken vorhanden sein, die sich nicht durch gewöhnliche Vergesslichkeit erklären lassen. Dazu zählen beispielsweise Erinnerungslücken bezüglich alltäglicher Ereignisse, persönlicher Informationen oder traumatischer Erlebnisse.

Ein umfassender psychiatrischer Befund ist entscheidend, da es wichtig ist, andere potenzielle Ursachen auszuschließen, wie neurologische Erkrankungen or Substanzgebruik. Um ein vollständiges Bild zu erhalten, können Angehörige und Freunde hinzugezogen werden, um zusätzliche Informationen über das Verhalten der erkrankten Person bereitzustellen. Die Therapiebedürfnisse und weitergehenden Interventionen werden dann angepasst, basierend auf der Schwere und den charakteristischen Mustern der Symptome.

Unser Leben wird das sein, wozu unsere Gedanken es machen. – Marcus Aurelius

Therapien: Psychotherapie und medikamentöse Ansätze

Die Psychotherapie gilt als der zentrale Bestandteil der Behandlung für Menschen mit dissoziativer Identitätsstörung. Ein häufig eingesetzter Ansatz ist die Traumatherapie, bei der speziell darauf hingearbeitet wird, dass Betroffene ihre traumatischen Erlebnisse aufarbeiten und in einem sicheren Raum neue Perspektiven entwickeln können. Dabei kann es von Vorteil sein, wenn die verschiedenen Persönlichkeiten Schritt für Schritt miteinander kommunizieren lernen, um so langfristig eine bessere Integration zu erreichen.

Ein integrativer psychotherapeutischer Ansatz – häufig basierend auf Dialektisch-Behavioralen oder kognitiven Methodiken – ist entscheidend, da er dafür sorgt, dass alle Alters-Identitäten anerkannt und behandelt werden. Dies kann teilweise Jahrzehnte dauern, um verletzliche Anteile sicher zusammenzuführen ohne neues Trauma zu verursachen. Obwohl Medikamente zur Stabilisierung eingesetzt werden können, heilen sie die Störung selbst nicht. Antidepressiva oder angstlösende Mittel unterstützen oft diejenigen, die zusätzlich an Depressionen oder Angstzuständen leiden. Der therapeutische Prozess verlangt Durchhaltevermögen, sowohl vom Behandelnden als auch vom Patienten. Wichtig bleibt immer, ein verlässliches Unterstützungsnetzwerk aufzubauen, das den Heilungsverlauf kontinuierlich fördert.

Identität Charakteristik Trigger
Identität 1 Durchsetzungsfähig, risikofreudig Druck situativ
Identität 2 Zögerlich, kritisch Bestimmte Geräusche
Identität 3 Harmoniesuchend, defensiv Emotionale Konflikte

Alltagsbewältigung: Strategien zur Integration der Persönlichkeiten

Um mit der dissoziativen Identitätsstörung umzugehen und den Alltag zu meistern, ist es wichtig, dass unterschiedliche Persönlichkeiten lernen, miteinander zu kommunizieren. Ein Ansatz zur Erleichterung dieses Prozesses sind regelmäßige Tagebücher oder Notizen, die von den verschiedenen Alters-Identitäten genutzt werden können. Diese Aufzeichnungen dienen als eine Art interne Kommunikation, wobei jede Persönlichkeit ihre Erfahrungen und Gedanken teilt.

Ein weiterer wichtiger Aspekt besteht darin, einen festen Tagesablauf beizubehalten, der jeder Identität Raum zur Entfaltung bietet. Dieser strukturierte Plan hilft, unvorhergesehene Wechsel zu vermeiden und schenkt Sicherheit im täglichen Leben. Regelmäßige Atemübungen oder Achtsamkeitsmethoden unterstützen dabei, Stress zu reduzieren und ermöglichen eine bewusstere Wahrnehmung des eigenen Seins.

Zudem kann es hilfreich sein, soziale Unterstützung in Anspruch zu nehmen, sei es durch enge Freunde, Familie oder Selbsthilfegruppen. Der Austausch mit anderen Betroffenen ermöglicht es jedem Anteil innerhalb der betroffenen Person, Anerkennung zu erfahren und Akzeptanz zu gewinnen. Langfristig gesehen geht es darum, ein Verständnis für die individuellen Bedürfnisse aller bestehenden Persönlichkeiten zu entwickeln, was dazu beiträgt, die Integration voranzubringen und sich mehr Stabilität zu erarbeiten.

Unterstützung für Betroffene: Familien- und Gemeinschaftsressourcen

Die Unterstützung von Familie und Gemeinschaft spielt eine entscheidende Rolle im Leben von Menschen mit dissoziativer Identitätsstörung. Für Betroffene kann die Hilfe ihrer Angehörigen enormen Trost bieten, vor allem wenn diese bemüht sind, das komplexe Erleben der verschiedenen Persönlichkeiten zu verstehen und zu akzeptieren. Dabei ist es wichtig, dass Familienmitglieder Geduld zeigen und sich Zeit nehmen, die Dynamiken innerhalb der Person nachzuvollziehen.

Angehörige können zum Beispiel durch die Teilnahme an Therapiesitzungen lernen, wie sie unterstützend einwirken können, ohne in alte Muster oder Vorurteile zu verfallen. Dies hilft nicht nur, das Vertrauen zwischen den Persönlichkeitsanteilen der betroffenen Person zu stärken, sondern auch das eigene Verständnis für die Erkrankung zu erweitern. Zusätzlich sollten Freunde und Bekannte ermutigt werden, offen und kommunikativ dem Thema gegenüberzutreten, um eine solidarische Basis zu schaffen.

Selbsthilfegruppen und Gemeinderessourcen spielen ebenfalls eine wertvolle Rolle. Diese Plattformen ermöglichen es, sich mit anderen in ähnlichen Situationen auszutauschen und Erfahrungen zu teilen. Die Vernetzung mit Gleichgesinnten bietet emotionalen Beistand und kann zur Verringerung des Gefühls der Isolation beitragen. Solche Gemeinschaftserlebnisse fördern zudem ein Gefühl der Zugehörigkeit und können wichtige Ankerpunkte im Alltag darstellen.

FAQs

Kann die dissoziative Identitätsstörung von alleine heilen?
Es gibt keine gesicherten Fälle, in denen die dissoziative Identitätsstörung ohne therapeutische Unterstützung vollständig geheilt wurde. Professionelle Behandlung ist in der Regel notwendig, um die Symptome zu lindern und die Integration der Persönlichkeiten zu fördern.
Wie häufig ist die dissoziative Identitätsstörung?
Die dissoziative Identitätsstörung ist sehr selten und betrifft schätzungsweise etwa 1% der Bevölkerung. Sie bleibt oft unerkannt oder wird falsch diagnostiziert, was die Schätzung schwierig macht.
Gibt es bestimmte Berufe, die für Menschen mit dieser Störung geeignet sind?
Menschen mit dissoziativer Identitätsstörung können in vielen verschiedenen Berufen erfolgreich sein. Wichtig ist, dass die Arbeitsumgebung unterstützend ist und Flexibilität bietet, um auf die individuellen Bedürfnisse der Betroffenen einzugehen. Kreative Berufe können Menschen mit der Störung Raum bieten, ihre vielfältigen Persönlichkeiten auszudrücken.
Können Menschen mit dieser Störung Beziehungen führen?
Ja, Menschen mit dissoziativer Identitätsstörung können durchaus gesunde und funktionierende Beziehungen führen. Ein entscheidender Aspekt ist dabei Offenheit und Verständnis seitens der Partner, die zusammen mit der betroffenen Person daran arbeiten, Herausforderungen zu meistern und die Bedürfnisse aller Identitäten zu respektieren.
Was sollten Freunde tun, um jemanden mit dissoziativer Identitätsstörung zu unterstützen?
Freunde können helfen, indem sie geduldig und unterstützend sind und die Person ermutigen, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Es ist wichtig, die Person nicht zu drängen und ihre Erlebnisse ernst zu nehmen. Eine offene und einfühlsame Kommunikation kann der betroffenen Person Sicherheit und Vertrauen vermitteln.
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